„Feucht“-fröhliche Feier zum 15. Geburtstag Treffen Wolkenbruchartiger Regen kann Fest des Intruderclubs Rehling auf Scherneck nicht trüben. Fans kommen auch aus dem nahen Ausland
von Josef Abt
Rehling-Scherneck Alles andere als Open-Air-Wetter herrschte am Wochenende, als der Intruderclub Rehling auf Schloss Scherneck mit einer großen Party sein 15-jähriges Bestehen feierte. Schon zu Beginn des Festes hatte der Regen eingesetzt. Aufgrund der schlechten Wettervorhersagen hatten sich die Verantwortlichen kurzfristig um eine Unterkunft bemüht. Die Schlossherrschaft stellte dafür ihre Tenne zur Verfügung und funktionierte sie kurzerhand zur „Festhalle“ um.
Bereits am Donnerstagnachmittag waren die ersten Fans mit ihren Maschinen angereist (wir berichteten). Schon an diesem Tag waren Kennzeichen von Neuss oder Oberhausen im Ruhrgebiet zu sehen. Sechs bis acht Stunden Anreise hatten die Fahrer hinter sich. Einige Gäste kannten sich noch von früheren Treffen. Als einer seine Gitarre hervorholte, herrschte sofort Stimmung im Vorzelt.
Doch kurz darauf fiel wolkenbruchartiger Regen über Scherneck. Die Gäste suchten Schutz im Intruderheim, wo sie den Abend verbrachten. Nebenan werkelte Paul Benkart, der Vorsitzende des Intruderclubs, mit einigen Helfern. Sie räumten die landwirtschaftlichen Fahrzeuge aus der Tenne, stellten die Bühne, Bar und Stühle auf. Am Freitag reiste die Mehrzahl der Gäste mit Motorrädern, Wohnwagen und Autos an. Die Nummernschilder stammten unter anderem aus Köln, Oberhausen, Rostock, Belgien, Holland und aus England. Besonders der Chopper von Armin aus Bergheim bei Köln zog die Blicke auf sich. Eine VS 1400 mit einem 68-PS-Serienmotor, an der außer dem Motor nichts mehr Originalzustand ist, wie der Inhaber versicherte. Rund 1000 Stunden Arbeit hatte er in das Gefährt gesteckt und alles umgebaut, was nur zu ändern war. Auch seine Ehefrau Gaby ist ein Intruderfan. Doch sie selbst fährt nur eine „Maschine von der Stange“, wie sie sagte.
Sie und ihr Mann hofften darauf, dass eine Veranstaltung wie die in Scherneck dazu beitrage, Vorurteile gegen die Intruderfahrer zu widerlegen. Nach wie vor hafte ihnen ein Image von aggressiven Rockergruppen an – zu Unrecht, wie die beiden aus dem Raum Köln betonten.
Am Freitagabend war die Tenne gut gefüllt. Zu den Rhythmen der Maxx Brothers wurde getanzt. Auch am Samstag reisten weitere Intruderfans an. An einigen Ständen gab es Accessoires zu kaufen. Am Abend spielten Martin & Ebbe in der Tenne Country und Blues, später wurde es mit der Band Zarathustra und ihrem Classic Rock laut.
Später trat Paul Benkart, Präsident des Intruderclubs Rehling, ans Mikrofon. Er rief die Anfänge der Intrudertreffen in Erinnerung, die schon Tausende auf Scherneck lockten. Er erinnerte auch an den im März gestorbenen Toni Kipperer, einen Mann der ersten Stunde beim Intruderclub, der auch ein Jahr Vorsitzender gewesen war.
Benkart erinnerte an die ehemalige Wirtin des Bräustüberls, Edeltraud Sayer, die sich immer für den Verein eingesetzt hatte und zum Jahreswechsel gestorben war. Und er rief den vor einigen Jahren verstorbenen Schlossherrn Christian Siedler in Erinnerung, das erste Ehrenmitglied des Clubs.
Am Sonntag hieß es Abschied nehmen. Nach dem gemeinsamen Frühstück wurden die Zelte abgebrochen, viele hatten eine lange Heimreise vor sich.
Erschienen in:
Augsburger Allgemeine/ Aichacher Nachrichten
Di, 3.9.2012
Autor Josef Abt